Boule
wie es nicht im Regelwerk steht
Ein ABC von Tipps, Geschichten und Gedanken zum
Boulespiel / Pétanque – unserem Lieblingssport
Von Christoph Kissel und Ruth Hiller-Fickler
Eine Bemerkung zuvor:
Das offizielle Regelwerk zum Petanque ist umfangreich
und beschränkt sich nicht nur auf die Spielregeln, sondern beschäftigt sich auch
mit dem Verhalten auf dem Platz und dem Umgang miteinander. Diese Regeln sind
klar und müssen hier weder wiederholt noch ausgelegt werden. Dieses ABC soll
ergänzend Anfängern hilfreich sein, sich auf dem Boule-Platz korrekt zu
verhalten. Fortgeschrittenen und „Profis“ soll er Anregung sein, das eigene
Verhalten auf dem Platz zu überdenken, um es nicht zu überflüssigen
Verstimmungen oder sogar Streit kommen zu lassen, damit alle diesen schönen
Sport auch in Freizeit und Wettkampf genießen können.
Im Text ist, um es nicht umständlich formulieren zu
müssen, durchgängig die männliche Form des Boulisten gewählt – es schließt aber
jederzeit auch die Boulistinnen ein.
() Pfeil deutet für diejenigen, die es nachlesen
wollen, auf entsprechende Stellen im offiziellen Regelwerk hin.
A
Absprachen - Manchmal ist man mit dem
offiziellen Regelwerk nicht einverstanden und beschließt mit den Gegenspielern
einvernehmlich, es anders zu handhaben.
Das ist beim Freizeitsport möglich, bei offiziellen
Veranstaltungen sollte man es besser lassen und sich an die Regeln halten, weil
es für beide Mannschaften Strafen gibt, wenn die Absprache bemerkt wird.
Abstand - Niemand lässt sich gerne in
seiner Beweglichkeit einschränken.
Für den Ligabetrieb gibt es da klare Angaben,(
Spielfeld Stehbereich) wo man sich, während der Gegner spielt, aufhalten darf.
Auch im Freizeitsport sollte man diese Angaben
beachten und mindestens zwei Meter Abstand zu dem im Kreis stehenden Spieler
halten, um für alle optimale Spielbedingungen zu schaffen.
Alkohol - Petanque möchte als
„seriöse“ Sportart wahrgenommen werden und in Zukunft auch an Olympischen
Spielen teilnehmen. Daher müssen die allgemein gültigen Verhaltensregeln des
Leistungssports übernommen werden.
Ein alkoholtrinkender Sportler ist in keiner Sportart
denkbar. So auch beim Pétanque: auf dem Boule-Platz sind während des Spiels
alkoholhaltige Getränke verboten. ( )
Ob ein Gläschen „Zielwasser“ in der Spielpause
tatsächlich zu bessern Ergebnissen führt, muss jeder für sich selbst
entscheiden. Auf jeden Fall sollte man auch da Maß halten: Trunkenheit kann zum
Spielausschluss und Platzverweis führen.
Im Freizeit-Sport hält sich die romantische
Vorstellung vom Boule-Spiel im Schatten alter Platanen mit einem Glas Wein in
der Hand. Das entspricht zwar nur in Ausnahmefällen der Wirklichkeit, aber auch
hier gilt: Bleibt der Alkoholgenuss in Maßen, kann und muss man ihn akzeptieren
Auswechslung - Ein heikles Thema!
Niemand mag ausgewechselt werden, obwohl man durchaus
weiß, dass die Auswechslung eines Spielers während eines Wettkampfes aus
taktischen Gründen in vielen Sportarten (z. B. Fußball) üblich ist.
Es gibt zwei Möglichkeiten:
Entweder entscheidet der Spielführer, dass ein Wechsel
neue Impulse setzen und nützlich sein kann, oder ein Spieler bemerkt, dass er im
laufenden Spiel seine Leistung nicht bringen kann und wünscht, abgelöst zu
werden.
Ist die Entscheidung zum Wechsel gefallen gilt:
• Der Wechsel findet zwischen zwei Aufnahmen statt.
• Die Gegenspieler werden über den Wechsel informiert.
• Der Spieler, der den Platz verlässt, verabschiedet
sich von den gegnerischen Spielern und klatscht sie ab.
• Der eingewechselte Spieler stellt sich vor und
begrüßt die gegnerischen Spieler.
• Selbstverständlich muss bei Liga-Spielen der Wechsel
in Spielberichtsbogen dokumentiert werden.
B
Begrüßung vor dem Spiel - Selbst wenn
man sich vorher schon auf dem Sportgelände gesehen und miteinander gesprochen
hat, begrüßt man die Gegenspieler mit Handschlag oder klatscht sie ab. Kennt man
sich noch nicht, dann stellt man sich vor – Vorname reicht, denn es ist
international üblich, dass Boulisten sich duzen.
Man wünscht sich gegenseitig vor dem ersten Wurf ein
„Schönes Spiel“ – das entspricht ja tatsächlich auch dem, worauf jeder hofft.
C
Coaching - Hinweise, Tipps und
taktische Anweisungen, sog. Coaching, von Menschen, die nicht bei der Partie
mitspielen, sind nicht erlaubt. ( )
Außerdem sind Hinweise von außen wie „ zu kurz“ „zu
weit“ völlig überflüssig, weil der Spieler das selbst sieht.
Auch Ausrufe wie „da muss man aber schießen“
verunsichern den Spieler eher, als dass sie helfen.
Also: um zu unterstützen: lieber mal die Klappe
halten……
D
Dauer des Spiels - Im Ligaspiel gibt
es keine festgelegte Spielzeit und keine Zeitbegrenzung.
Man spielt bis eine Mannschaft 13 Punkte und damit
gewonnen hat. Das kann schon mal etwas länger dauern, wobei sich beide
Mannschaften natürlich an die Zeitvorgaben des Regelwerks halten müssen ()
Aber: Keine Regel ohne Ausnahme: Bei Turnieren wird gelegentlich eine feste
Spielzeit z.B. „75 Minuten plus eine Aufnahme“ festgelegt um es besser planbar
zu machen und lange Wartezeiten zu vermeiden. Nach Ablauf der vorgegebenen Zeit
gilt dann der aktuelle Punktestand.
E
Essen Da Turniere und
Ligaspiele sich über einen ganzen Tag hinziehen, hat auch das Essen einen hohen
Stellenwert.
In der Regel bieten die gastgebenden Vereine ein
attraktives Angebot an Speisen und Getränken an, das gerne wahrgenommen wird.
Trotzdem sollte man auch hier Maß halten: mit übervollem Bauch wird man träge
und die Konzentration leidet darunter.
F
Fairness - Dazu gibt es eigentlich
nichts zu sagen: Fairness sollte allen Spielern – ob Liga oder Freizeitbereich –
selbstverständlich sein!
Fanny - Wenn man „Fanny“ gespielt
wird- also 13 zu 0 verliert- ist das für einen Boule-Spieler eine „Schmach“.
Mindestens ein Punkt muss her! Dahinter steckt folgende Geschichte:
Grand-Lemps/Savoyen, etwa 1910.
Im Cafe am Boule-Platz tröstete die hübsche Kellnerin
Fanny alle Spieler, die keinen Punkt gemacht hatten, mit Bisous
(Wangenküsschen). Man sagt, dass die Zahl der Zu-Null-Verlierer damals
sprunghaft anstieg….
Eines Tages wollte auch der Bürgermeister nach einem
verlorenen Spiel getröstet werden. Fanny mochte ihn wohl nicht und, statt ihn zu
küssen, sprang sie auf einen Stuhl, raffte ihren Rock und streckte ihm ihren Po
entgegen. Der Bürgermeister war kein Spielverderber und gab ihr einen herzhaften
Kuss auf das Hinterteil – eine Tradition war geboren, die in vielen Vereinen
auch heute noch gepflegt wird.
Also nicht erschrecken, wenn man in Boule-Vereinen
Plastiken oder Bilder von Frauen entdeckt, die ihren entblößten Po zeigen – man
„arbeitet“ heute nicht mehr mit lebenden Modellen!
Ein Tipp: gut spielen, dann entgeht man der Gefahr in
aller Öffentlichkeit einen Popo küssen zu müssen.
G
Gleichberechtigung - Vielleicht ein
ungewöhnliches Thema wenn es um Sport geht . Trotzdem an dieser Stelle ein
Hinweis auf eine Besonderheit bei Petanque: es ist eine der ganz wenigen
Sportarten, bei denen Männer und Frauen „auf Augenhöhe“ gleichberechtigt und
gleichzeitig zusammen spielen.
H
Handy, Smartphone, i-Pad - Während
eines Wettkampfes sind, wie in allen Sportarten üblich, Handys etc.
auszuschalten bzw. am besten gar nicht mitzunehmen.
Anrufe stören nicht nur die Konzentration der
Gegenspieler sondern vor allen Dingen auch die eigene.
I
Inklusion - Inklusion ist bei
Petanque kein neues Thema, sondern war von Anfang an selbstverständlich. Aus dem
Jeu Provencal, bei dem die Kugeln mit Anlauf und viel Kraft gespielt wurden,
entstand Pétanque, um einen behinderten Spieler zu integrieren. Zum Verständnis
ein kleiner Ausflug in die Geschichte: in das Jahr 1910:
In der kleinen südfranzösischen Stadt La Ciotat gibt
es eine Gruppe junger Leute, die sich regelmäßig zum Spiel trifft. Jules Le Noir
gehört dazu. Aber er erkrankt - ein Unfall oder Rheuma – und kann nicht mehr
mitspielen, weil er nicht Anlauf nehmen kann. Er sieht seinen Freunden von einer
Bank aus traurig zu und irgendwann beginnt er, seine Kugeln zu werfen – auf eine
kurze Distanz. Seine Freunde schließen sich an und entwickelten zusammen mit ihm
neue Regeln, angelehnt an die des Jeu Provencale: geworfen wird jetzt fest
stehend aus einem Kreis, quasi mit „pieds tanqués“ (verdrehten/gefesselten
Füßen) und auch die Distanz wird Jules Möglichkeiten und dem geringeren Schwung
angepasst.
Aus den „pieds tanqués“ wurde im Laufe der Zeit
„Pétanque“.
Das modifizierte Spiel fand schnell Anhänger,
etablierte sich offiziell aber erst nach dem zweiten Weltkrieg und nimmt seitdem
ständig auch international an Beliebtheit zu, da es von Alt und Jung, beweglich
oder mit Handicap gleichermaßen gespielt werden kann.
J
Jubelschreie - Jubelschreie sind
manchmal unvermeidlich, in der Regel sollte man aber auf übertriebenes
Siegesgetue gegenüber dem Verlierer verzichten und sich den Jubel für die
„großen Gelegenheiten“ aufheben.
K
Kleidung - Beim Liga-Spiel ist eine
einheitliche Bekleidung Pflicht, () Beim Freizeit-Boule bleibt es jedem
überlassen, wie er sich seiner Umwelt präsentiert. Es ist aber durchaus
begrüßenswert, wenn die Kleidung sauber und schicklich ist. Auf jeden Fall
sollte man darauf achten, dass die Kleidung nicht die Bewegung einschränkt oder
stört – z.B.: Jacken schließen, damit man nicht mit dem Wurfarm in den
flatternden Seitenteilen hängen bleibt.
Kugeln - Bei Liga-Spielen und
Qualifikationen sind nur Kugeln zugelassen, auf denen neben dem Logo des
Herstellers auch Größe, Gewicht und Ident-Nummer eingestanzt sind. () Wenn man
diese wenigen Voraussetzungen beachtet, kann man sich noch zwischen vielen
Möglichkeiten entscheiden, um die für sich passende Kugel zu finden: soll die
Kugel „hart“ oder „weich“ sein? Welchen Umfang und welches Gewicht ist angenehm?
Soll sie rostend oder nichtrostend sein? Mit Muster – wenn ja welches – oder
ganz ohne?
Um die für sich passende Kugel in der Fülle der
Möglichkeiten zu finden, gibt es im Internet taugliche Ratgeber bei den
Herstellern der Kugeln (Obut, Boule bleu, MS- Petanque, Geologic um nur Einige
zu nennen); man kann sich dort auch die Kugeln bestellen, für die man sich
entschieden hat. Alternativ gibt es Geschäfte, die sich dem Boule-Sport
verschrieben haben und neben den Kugeln auch Trainingsstunden anbieten. Für den
Freizeit-Sportler gibt es eine Fülle tauglicher und preisgünstiger Metall-Kugeln
in Sportgeschäften.
L
Lernangebote - „Learning by doing“
ist der einfachste Weg, nach einer kurzen Einweisung in die Regeln, das Spiel zu
erlernen. Es gibt kaum einen Boule-Spieler, dem es nicht ein Anliegen ist, das
Spiel einem interessierten Neuling freundlich und helfend beizubringen.
Hat man dann Spaß an dem Spiel gefunden und möchte
sich weiterentwickeln, gibt es eine Fülle von Fortbildungsmöglichkeiten. Vom
Training durch erfolgreiche Spieler oder ausgebildeten Trainern des PVRLP bis zu
mehrtägigen Kursen in der Provence kann jeder das für sich Passende finden, um
sein Können zu perfektionieren.
M
Markieren - Laut Regelwerk sind
Kreis, Spiel – und Ziel-Kugeln zu markieren. () Im Ligabetrieb ist es Pflicht,
im Freizeitsport wird diese Regel nur zögerlich angenommen und umgesetzt. Meist
wird höchstens der Abwurfkreis und gelegentlich noch die Zielkugel markiert. Es
kann passieren, dass eine geschossene Kugel auf der Nachbarbahn verspringt, die
eigene Kugel trifft und man verliert den Punkt, weil sie nicht markiert war.
Spätestens dann denkt man darüber nach, ob es nicht doch sinnvoll ist, Kugeln zu
markieren.
Messen - Manchmal ist es
unumgänglich, die Distanz zweier Kugeln zur Zielkugel zu messen. Dabei ist
darauf zu achten, es korrekt zu machen nach den Vorgaben des Regelwerks. () –
das gilt auch für die Freizeitsportler. Mogeln beim Messen ist schnell
durchschaubar und kontrollierbar und verdirbt die Harmonie des Spiels.
N
Nikotin - Wie bei anderen Sportarten
auch ist Rauchen während des Liga-Spiels verboten. In den Spielpausen darf
geraucht werden. Im Freizeitsport wird es deutlich lockerer gesehen.
O
Olympia - Im Moment gibt es
Bestrebungen, Petanque zu einer olympischen Disziplin zu machen und den Focus
verstärkt auf die sportliche Komponente zu richten.
Um das zu erreichen, gab es bereits Regeländerungen,
die das Spiel „schneller“ und interessanter machen sollen.
Auch von den Spielern wird entsprechend viel Disziplin
erwartet.
P
Pipipause - Bei Ligaspielen gibt es
für „Biologische Pausen“ klare Regelungen. () Im Freizeitsport sollte man sich
mit den Mit- und Gegenspielern absprechen und ihr Einverständnis einholen, was
einem sicherlich nicht verwehrt wird.
Pünktlichkeit - Man sagt, dass
Pünktlichkeit die Höflichkeit der Könige ist. Das gilt auch beim Ligaspiel oder
Turnier. Aus Respekt vor Veranstaltern und Mitspielern bemüht man sich,
pünktlich am Veranstaltungsort zu sein und zügig auf dem zugeteilten Spielfeld
zu erscheinen um den Gegner nicht warten zu lassen, wenn eine Spielrunde
freigegeben ist.
Q
Quengeln - Notorische Nörgler gibt es
immer und überall. Sie finden das Wetter schlecht, den Platz zu holprig, den
Kaffe zu heiß und die Mitspieler zu unfähig. Man sollte sich von diesen
negativen Einflüssen weder beeindrucken noch die Spielfreude nehmen lassen. Und
man sollte unbedingt vermeiden, selbst der Quengler zu sein!
R
Reden - Turniere und Ligaspiele
beginnen und enden mit der Ansprache des Veranstalters/ Ausrichters/ Gastgebers.
Es ist eine Frage der Höflichkeit, dass man sein Aufwärmspiel oder das Gespräch
abbricht wenn die Spieler zusammengerufen werden und dem Redner zuhört um keine
Informationen zu verpassen.
S
Schiedsrichter - Schiedsrichter sind
die Garanten für einen korrekten und fairen Spielverlauf. Es ist ihr Job, auf
die Einhaltung der Regeln zu achten. Ihren Anweisungen ist Folge zu leisten. Bei
Fragen, die sich während eines Liga-Spiels ergeben, trifft der Schiedsrichter
die Entscheidungen, die dann ohne weitere Diskussion angenommen werden müssen.
Oft geht es dabei um Kugeln, die fast gleichauf liegen und von ihm genau
gemessen werden. Regelkundige, die einen Spieltag leiten, haben geringere
Kompetenzen als ausgebildete Schiedsrichter. Z.B. können sie keine gelben/roten
Karten vergeben. ()
Spielregeln - Spielregeln machen ein
Spiel spannend – das weiß jeder, der mal „nur so“ am Strand ein paar Kugeln
geworfen hat. Meistens wird das schnell langweilig.
Wer einmal nach Regeln gespielt hat, merkt, wie
spannend das Spiel ist und wird oft zum „Wiederholungstäter“. Für Petanque gibt
es ein internationales Regelwerk, nachzulesen u.a. auf der Homepages des PVRLP
http://www.pvrlp.com/images/DPV/PDF/Reglement_2017_k.pdf
Störungen - Da Pétanque zu den
Präzisions-Sportarten zählt und die Konzentration beim Wurf möglichst nicht
gestört werden sollte, ist es selbstverständlich für Liga- und Freizeitbetrieb,
den im Wurfkreis stehenden Spieler nicht durch Lärm (Gespräche!) oder heftige
Bewegungen in seiner Umgebung zu stören. ()
T
Team - Pétanque ist vor allen Dingen
eine Teamsportart. Wenn man nicht gerade Tête à Tête spielt, ist es
unumgänglich, sich vor jedem Spielzug mit dem Partner / den Partnern zusammen
das Kugelbild anzuschauen um gemeinsam zu entscheiden, wie gespielt werden soll.
Es gilt nicht als coaching, wenn man dem Mitspieler Tipps z.B. zur
Bodenbeschaffenheit gibt. Man sollte aber dem Mitspieler, der den nächsten Wurf
ausführt, genug Freiraum lassen, so dass er sich bei seinem Spielzug wohl fühlt,
denn nur so wird er ein gutes Ergebnis erzielen.
Wichtig ist auch die „nonverbale Kommunikation“:
• dass man durch gleiche Kleidung die
Zusammengehörigkeit zeigt,
• dass man zusammensteht – in jeder Bedeutung des
Wortes –
• dass man eine abweichende Beurteilung der
Spielsituation ernst nimmt und auf garkeinen Fall streitet,
• dass man vermeidet, durch Mimik oder Handbewegungen
Missfallen über die Leistung des Mitspielers zu äußern sondern dass man ihm Mut
macht für einen neuen - gelungeneren - Wurf.
Die Liste kann erweitert werden!
Trinken - Das Gehirn reagiert sehr
schnell auf mangelnde Flüssigkeitszufuhr. Ein Spiel dauert meist länger als eine
Stunde und besonders an heißen Sommertagen ist es wichtig, auch während des
Spiels ausreichend (alkoholfreie!) Getränke zu sich zu nehmen, damit der Kopf
fit bleibt und man eine gute Leistung bringen kann.
U
Übertreten - Da die Abwurf-Kreise für
einige Füße doch recht klein sind, ist es sinnvoll, sich schon beim freien Spiel
oder Training daran zu gewöhnen, den gebotenen Rahmen nicht zu überschreiten und
die Füße auch beim Schießen fest auf dem Boden zu lassen.
Beim Liga-Spiel und Turnier werden Fehler wie
Übertreten oder Fuß beim Wurf heben, zu Recht reklamiert. Dadurch wird man
selbst aus dem Spielfluß gebracht, denn statt sich auf den Wurf zu konzentrieren
denkt man an die Stellung der Füße im Kreis und wird keine guten Ergebnisse
erzielen. Daher: beim freien Spiel die Gelegenheit nutzen, die korrekte Stellung
im Kreis zu automatisieren, damit man sich im Wettkampf nicht mehr darauf
konzentrieren muss.
V
Vereine - Wenn ein Freizeitspieler
sich einer Gruppe Boulisten anschließen möchte, hat er eine reiche Auswahl an
Vereinen. Die meisten sind im Internet unter dem Stichwort „Boule“ bzw.
„Pétanque“ zu finden, es gibt aber auch auf der Homepage des PVRLP eine Liste
aller Vereine. Da findet man sicher einen in der Nähe der passend ist.
W
Wetter - Da Boule in der Regel im
Freien gespielt wird – es gibt nur wenige Hallen – ist das Wetter ein
Dauerthema! Ideales Boule-Wetter ist: trocken, sonnig, aber nicht zu heiß – so
etwa 24°. Das gibt es allerdings nur selten! Auch hier gilt „Es gibt kein
schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung“! Jedes Wetter ist recht und man kann
sich mit der Kleidung darauf einstellen – außer es regnet in Strömen. Wird man
während des Spiels von starken Regen überrascht, wird trotzdem die laufende
Aufnahme fertig gespielt, bevor man das Spiel unterbricht. ()
X
X für U - Man sollte nie versuchen,
dem Gegner ein X für ein U vorzumachen. Will heißen: aus Respekt vor Gegen- und
Mitspielern sollte man sich mit allen um ein offenes und faires Miteinander
bemühen, sich an die Regeln halten und vermeiden, zu „schummeln“. Das wird
üblicherweise schnell durchschaut, verdirbt die Atmosphäre beim Spiel und dann
macht es allen, auch dem „Mogli“ selbst, weniger Spaß!
Y
Yin und Yang - Yin und Yang, Schwarz
und Weiß, Hart und Weich, Legen und Schießen sind keine wirklichen Gegensätze.
Sie bedingen sich gegenseitig: Mal dominiert das eine, mal das andere, aber
beide sollen stets in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Wem es gelingt,
dabei auch das innere Gleichgewicht zu finden und im Wettkampf zu behalten, hat
positive Impulse für das Spiel!
Z
Zuschauer Zuschauer sind immer
willkommen. Aber: man hat keinen Einfluss auf ihr Verhalten! Leider gibt es ihn
kaum, den idealen Zuschauer, der das Spiel interessiert beobachtet, sich
Kommentare und Bemerkungen verkneift, nicht rumzappelt, wenn ein Spieler im
Kreis steht und dann auch nicht redet, nicht raucht und nur moderat Alkohol
konsumiert und das Handy stumm geschaltet hat. Stört ein Zuschauer den
Spielverlauf permanent, sollte man ihn höflich bitten, sein Verhalten zu ändern.
Tut er das nicht, bleibt im Wettkampf die Möglichkeit, sich an den
Schiedsrichter/Regelkundigen/Veranstalter zu wenden und zu bitten den Zuschauer
des Platzes zu verweisen.